Jeder Schritt aufs Neue…

Jeder Schritt aufs Neue…

Hier geht´s zu einer geführten Gehmeditation – genauere Hintergründe zu dieser bewegten Praxis erfährst du weiter unten im Blogbeitrag. Wir wünschen dir viel Freude beim Gehen!

Zu gehen bedeutet für Menschen meistens eine Strecke zu überwinden, also von A nach B zu kommen. Selten ist jedoch im Gehen das Bewusstsein ganz auf den Weg oder den körperlichen Vorgang gerichtet – vielmehr nützt der Geist die Gelegenheit über Situationen oder Problemstellungen in der Zukunft oder Vergangenheit nachzudenken. Achtsames Gehen kann die Gegenwärtigkeit im Alltag unterstützen und benötigt keine extra-Zeit.

So wird Gehen zu deiner täglichen Achtsamkeits-Praxis:

  • Übungsweg definieren – möglichst eine Strecke, die du täglich gehst. Dies kann der Weg von zu Hause zur Straßenbahnstation sein, Treppensteigen, der tägliche Weg vom Schreibtisch zur Kaffeeküche, …
  • Füße spüren. Mit welchem Teil des Fußes berührst du als erstes den Boden? Rollst du mehr über die Außenkante oder Innenkante ab? Wie fühlen sich deine Fußballen und Zehen an?
  • Aufmerksamkeit während der gesamten Übung immer wieder zum Wahrnehmen deiner Füße zurücklenken.
  • mit einem bewussten Atmenzug die Übung beenden

Alternativ kannst du wie folgt auf deinem Übungsweg bewusst gehen:

  • während des Gehens Atmung wahrnehmen
  • Was siehst du auf dieser Strecke, welche Details fallen dir auf?
  • Wie hört sich die Umgebung gerade an?
  • Wie riecht deine Umgebung?
  • Was denkst du gerade?
  • Lenke deine Aufmerksamkeit auf unterschiedliche Bereiche deiner Körperwahrnehmung (Hüfte, Arme, Schultern, Gleichgewicht, etc.)

Gehmeditation

Zu meditieren bedeutet nicht immer still zu sitzen. Auch das Gehen kann zu einer formellen Meditation und zu einer willkommenen Abwechslung der eigenen Praxis werden.

In der Gehmeditation steht das Gehen selbst im Fokus und ist ziel- und absichtslos. Entscheidend ist also das Gehen selbst, nicht das Ankommen, denn Gehmeditation ist kein Mittel und benötigt kein Ziel. Es eignet sich deshalb im Kreis zu gehen oder eine Strecke immer wieder auf und ab. Man geht also nicht, um irgendwo anzukommen, sondern man geht nur des Gehen willens. Jeden Schritt aufs Neue, hat man die Gelegenheit gegenwärtig zu sein und nichts erreichen zu wollen.

Es gibt zwei klassische Arten der Gehmeditation, die sich vor allem durch das Tempo unterscheiden – für beide gilt:

  • bestimmte Zeitdauer für die Gehmeditation definieren
  • bestimmte Strecke ohne Ziel definieren
  • kurzen Einstimmung

Langsames Gehen:

  • Bodenbeschaffenheit auf den Fußsohlen spüren
  • jeden Schritt ganz langsam und sehr bewusst aufsetzen
  • Bewegung mit der Atmung verbinden
  • Gehmeditation barfuß ausprobieren

Schnelles Gehen:

  • inneres Tempo fühlen
  • Bewegung bewusst wahrnehmen
  • Bewusst machen, dass es nichts zu erreichen gibt
  • Jeder Schritt ist Ausdruck der Präsenz

Ab September hast du bei Meditas die Möglichkeit bei „Sit&Walk“-Meditationsabende die Kraft der Gehmeditation zu erfahren.

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