Franz Kafka drückte einmal das Gefühl des absichtslosen Wartens in einer treffenden Textpassage aus:
„Es ist nicht notwendig, dass du aus dem Haus gehst. Bleib bei deinem Tisch und horche. Horche nicht einmal, warte nur. Warte nicht einmal, sei völlig still und allein. Anbieten wird sich dir die Welt zur Entlarvung, sie kann nicht anders, verzückt wird sie sich vor dir winden.“
Um zu erkennen genügt es, still und da zu sein.
Kafka könnte kaum treffender die Essenz absichtsloser Meditation beschreiben – es ist eine Zeit, in der es keine Ziele zu erreichen gibt, keinen Fortschritt, den man messen könnte. Es ist ein Zustand des einfachen Daseins, in dem das Sein selbst schon ausreichend ist.
Man kann es ausprobieren:
Setz dich an einen ruhigen Ort, sei es ein Schreibtisch, ein Stuhl oder eine kleine Ecke im Raum, in der du ungestört bist. Lehne dich zurück, schließe die Augen und richte deine Aufmerksamkeit auf das Atmen von Innen heraus, ohne es zu kontrollieren. Spüre das Einströmen und Ausströmen des Atems, ohne eine Veränderung herbeiführen zu wollen. Warte nicht darauf, dass der Kopf sich beruhigt oder dass Gedanken verschwinden – das ist Teil des Moments, ein fließender Fluss, dem du einfach nur zusiehst.
Indem man sich erlaubt, einfach nur „da“ zu sein, eröffnet sich eine besondere Freiheit. Es ist das Gegenteil von Kontrolle und Ergebnisorientierung, und doch ist es jener Zustand der glücklich weil Verbunden sein lässt. Der Moment braucht keine Effizienz; so kann das Leben selbst in seiner Ganzheit erscheinen, ohne Bewertung und ohne Ziel.
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